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Erschienen am: 31.03.2021

Glas – Kunststoff – Papier

Auf welche Trägermaterialien kommen unsere Luftbilder?

Fotoplatte aus Glas mit Bruchstelle, Erzabtei St. Ottilien, Eresing 1930er-Jahre

Analoge Luftbilder liegen in farbig oder schwarz/weiß und auf verschiedenen sogenannten "Trägermaterialien" wie Glas, Kunststoff oder Papier vor.

Zu Beginn der Luftbildfotografie vor rund 150 Jahren wurden die Luftbilder auf einer mit Fotoemulsion beschichteten Glasplatte abgebildet. Dieses Verfahren hatte jedoch den Nachteil, dass das Trägermaterial Glas unhandlich und zerbrechlich ist. Später setzte man spezielle biegsame Kunststoffe wie den fotografischen Film als Trägermaterial ein. Das Material Cellulosenitrat eignete sich gut für die Fotografie, hat aber den Nachteil, dass es instabil und explosiv ist. Es kann sich bereits ab ca. 38 °C selbst entzünden. Deswegen müssen diese Filme auch heute noch in speziell ausgestatteten Räumen verwahrt werden. Aus diesem Grund wurde dieses Material durch den schwer entflammbaren Celluloseacetatfilm – auch Sicherheitsfilm (safety film) genannt – ersetzt. Ab den 1950er Jahren verwendete man Polyester als Trägermaterial. Polyester ist dünner, leichter und reißfester als der Celluloseacetatfilm. Unabhängig vom Trägermaterial wird Papier für die Abzüge der Luftbilder verwendet. 2009 löste in der Bayerischen Vermessungsverwaltung die digitale Luftbildfotografie die analogen Materialien ab.

Das Bayerische Landesluftbildarchiv verfügt über eine umfangreiche Sammlung von Luftbildern auf Fotoplatten, Acetatfilm und Polyesterfilm. Die Trägermaterialien lassen sich mit bloßem Auge nicht immer zweifelsfrei unterschieden. Deswegen werden zur eindeutigen Bestimmung verschiedene Tests eingesetzt.

Kodak Safety Film Aufnahme eines Teils des Staffelsees in schwarzweiß.
Schwarzweißes Luftbild des Staffelsees.
Schwarzweiße Schrägbildaufnahme der Erzabtei St. Ottilien umgeben von Feldern.
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